Was ist kleindeutsche lösung?

Kleindeutsche Lösung

Die kleindeutsche Lösung war eine politische Konzeption im 19. Jahrhundert, die die Einigung Deutschlands unter Ausschluss Österreichs anstrebte. Sie stand im Gegensatz zur grossdeutschen Lösung, die einen deutschen Nationalstaat unter Einschluss aller deutschsprachigen Gebiete, also auch Österreichs, vorsah.

Kernpunkte der kleindeutschen Lösung:

  • Preußische Führung: Die kleindeutsche Lösung sah Preußen als die führende Macht im geeinten Deutschland vor.
  • Ausschluss Österreichs: Österreich mit seinem Vielvölkerstaat sollte nicht Teil des deutschen Nationalstaates werden.
  • Nationalstaat ohne Vielvölkerreich: Ziel war ein homogenerer Nationalstaat, der weniger durch ethnische und kulturelle Vielfalt geprägt sein sollte.

Historischer Kontext:

Die Auseinandersetzung zwischen der kleindeutschen und grossdeutschen Lösung prägte die deutsche Politik des 19. Jahrhunderts. Nach dem Scheitern der Revolution von 1848/49 und dem Deutsch-Österreichischen Krieg von 1866 setzte sich die kleindeutsche Lösung unter der Führung Otto von Bismarcks durch.

Umsetzung:

Die kleindeutsche Lösung wurde 1871 mit der Gründung des Deutschen Reiches unter preußischer Führung verwirklicht. Österreich blieb außerhalb des Reiches.

Bedeutung:

Die kleindeutsche Lösung prägte die deutsche Geschichte nachhaltig und führte zur Entstehung eines Nationalstaates, der sich von Österreich abgrenzte. Sie trug zur politischen und kulturellen Identitätsbildung Deutschlands bei.